Frankfurt gestalten

Frankfurt´s Finest Messengers e.V. versucht sich immer mal wieder ins öffentliche Leben der Stadt Frankfurt einzubringen, um seine Satzungsziele, insbesondere „die Stärkung der öffentlichen Wahrnehmung des Fahrrads als leistungsstarkes Verkehrsmittel“ mit Aktionen und Veranstaltungen zu verwirklichen.

Die Bürgerbeteiligungsseite www.frankfurt-gestalten.de bietet dafür eine gute Plattform. Angemeldeten Nutzern ist es möglich für oder gegen eine Initiative zu stimmen. Bei erfolgreichen Initiativen kann man daraus einen Antrag an Ortsbeirat oder Stadtparlament formulieren.

ffm-ev hat hier folgende Initiative gestartet:

Initiative auf frankfurt-gestalten.de

Fahrradabstellanlagen vs. Anwohnerparken

Frankfurt ist eine Stadt der kurzen Wege. Gerade in den innenstadtnahen Stadtteilen Bockenheim, Gutleut, Gallus, Nordend, Westend, Ostend, Bornheim und Sachsenhausen ist der Verzicht auf einen eigenen Pkw völlig unproblematisch. Einkaufsmöglichkeiten sind in der Regel in fußläufiger Entfernung zu erreichen, es steht ein leistungsstarkes ÖPNV-Netz zur Verfügung und es gibt mittlerweile flächendeckende Car-Sharing-Angebote. Auch die Fahrradinfrastruktur wird stetig verbessert. Schwere Einkäufe können von proffessionellen Dienstleistern etwa mit Lastenrädern zu Wunschterminen nach Hause gebracht werden.
Trotzdem dominiert der Privat-Pkw das Straßenbild enorm. Die von Privat-Autos in Anspruch genommene Fläche steht in keinem Verhältnis zum Nutzen.  Nicht nur auf vorgesehenen Stellplätzen, sondern auch im Park- und Halteverbot schränken Fahrzeuge, die in der Regel 23 Stunden am Tag nicht bewegt werden, ALLE Bürger ein. Insbesondere die jungen und unerfahrenen Verkehrsteilnehmer leiden darunter. Kinder können sich in Frankfurt schon lange nicht mehr frei bewegen, da sie hinter parkenden Autos nicht sichtbar sind. Die Konsequenz ist offensichtlich. Eltern fahren Ihre Kinder aus Sicherheitsgründer lieber mit dem Auto zur Schule. Die sowieso schon knapp bemessenen Gehwege sind zugeparkt und lassen häufig kein Durchkommen etwa mit Kinderwagen zu. Auch schwerwiegendere Parkverstöße, wie etwa das Zustellen von Kreuzungsbereichen und die damit verbundene Unübersichtlichkeit führt zu einer weiteren Benachteiligung der schwächeren Verkehrsteilnehmer. Geahndet wird dies nur sporadisch und mit eher symbolischen Beträgen im niedrigen zweistelligen Bereich.

Die Stadt Frankfurt fördert diesen Missstand seit Jahrzehnten nicht nur durch Passivität mit Blick auf die mangelhaften Kontrollen sondern noch dazu durch die Ausgabe günstiger Anwohnerparkausweise. Es ist jedem Frankfurter Pkw-Besitzer möglich für 25 Euro im Jahr eine Fläche von etwa  acht Quadratmetern öffentlichen Raumes dauerhaft in Anspruch zu nehmen. Eine Fläche, die allen Frankfurtern gehört. Eine Fläche, die nicht mehr für Grünanlagen, Spielplätze, Aussengastronomie, Fahrradständer oder sonstige Aufenthaltsflächen zur Verfügung steht.
Wir, der aus der Frankfurter Fahrradkurierszene hervorgegangener Verein Frankfurt´s Finest Messengers e.V. möchten mit dieser Initiative darauf hinweisen, dass auch Nicht-PKW-Besitzer einen Anspruch auf öffentliche Flächen in ihrem Wohngebiet haben. Wir wünschen uns, dass wir mit dieser Initiative eine Diskussion in der Frankfurter Stadtgesellschaft erzeugen können, die diesen Status Quo in Frage stellt